Peregrini

Arnstein

e.V.


Handschriftentage 2024


Liebe Freunde unserer Kulturveranstaltungen, liebe Handschriftenfreunde,


vom 9. – 12. Mai fanden im Haus Fumiko in Obernhof die Arnsteiner Handschriften-Tage statt. Vier Tage konnte man in die Welt des Mittelalters abtauchen. Man konnte Faksimile-Ausgaben von mittelalterlichen Handschriften anschauen, in Büchern zum Thema stöbern und sich mit Fachleuten und anderen Interessierten austauschen. Fünf Vorträge führten tiefer in die Thematik. Los ging’s mit einem Bildervortrag von Oliver Teufer. Passend zum Himmelsfahrtstag präsentierte er die Darstellungen des verschwindenden Jesus – Christi Himmelfahrt in der mittelalterlichen Buchmalerei. Klaviermusik von Michael Reuter umgab das Programm am Donnerstag.


Am Freitag informierte der Professor für Kunstgeschichte von der Uni Bonn, Prof. Dr. Harald Wolter-von dem Knesebeck, über „Das Goldene Mainzer Evangeliar“. Die Handschrift vereinigt die vier Evangelien des Neuen Testaments zu einem Band „Codex aureus“. Das Buch beinhaltet 71, teils ganzseitige Miniaturen auf Goldgrund und prachtvolle Initialen. Der Opernsänger Walter Castillo mit Ensemble begleitete den Abend.


Am Samstag gab`s gleich zwei Vorträge, nachmittags sprach Gaby Fischer über „Das Buch als haptisches Erlebnis“. Dabei bekam man u.a. Einblicke in die Papier- und Pergament-Herstellung des Mittelalters. Das Duo mülleRReuter, Michael Reuter und Annette Müller, umrahmte mit Klaviermusik und Gesang den Nachmittag.



In seinem humoristischen Vortrag am Abend, „Der Codex Manesse – die große Heidelberger Liederhandschrift“, sprach der Koblenzer Professor, Prof. Dr. Wolfgang Schmid, über die vergeblichen Liebesbemühungen der Minnesänger im Mittelalter. Zahlreiche Handschriften stellten dies bildlich dar. In der Bebilderung fällt auch auf, dass in der hochrangigen Damenwelt des Mittelalters Schoßhündchen beliebt waren. Umfangreich war die Manessische Handschrift, die um 1330 entstand. Sie umfasst über 6000 Strophen von 140 Dichtern geschrieben auf 136 Seiten. Eine Lahnweinprobe und dazu heitere Wein- und Trinklieder von Barde Bertl von Rheyne umrankten den Bildervortrag.

Der letzte Vortrag am Sonntagvormittag hielt Oliver Teufer zum Thema: „Der Hortus deliciarum der Herrad von Landsberg“. Bei der Handschrift handelt es sich um eine enzyklopädische Sammlung von 1165 Texten in Vers und Prosa, mit über 340 Bildern zu allen möglichen Wissensgebieten versehen. Die um 1200 entstandene Handschrift wurde zur Belehrung der Stiftsdamen von Hohenburg zusammengestellt. Nach der Präsentation gab’s zum Abschluss der Handschriften-Tage Musik vom Duo mülleRReuter.


Text: Evelyn Hemmerich

Broschüre Handschriftentage

Share by: