Der gemeinnützige Verein Peregrini e.V. wurde im Oktober 2007 auf Anregung des damaligen Konvents gegründet, um den wenigen noch verbliebenen Patres von Kloster Arnstein bei Kulturveranstaltungen behilflich zu sein, gleichzeitig das Kloster und seine bewegte Geschichte den Besuchern nahe zu bringen und es auch über die Region hinaus bekannt zu machen.
Da Kloster Arnstein Station eines uralten Jakobsweges, des Lahn-Camino, ist und in den letzten Jahren auch wieder viele Einzelpilger nach Arnstein kommen, liegt es nahe, dass der Verein sich auch der Erforschung und Dokumentation mit-telalterlicher Lebensweisen von Pilgern und Klosterinsassen widmet, Vorträge dazu organisiert, Urkundenforschung betreibt und auch durch Kloster- und Pilgermärkte die damaligen Lebensweisen von Pilgern und Mönchen im Sinne erlebbarer Geschichte darstellt. Mittelalter- und Kunsthandwerkermärkte mit vielen Akteuren aus der Region und unter museums-pädagogischen Aspekten gestaltet, ziehen Besucher weit über den Rhein-Lahn-Kreis an. Wegen der aufwändigen Sanierung der Klosterkirche können sie leider in den nächsten Jahren vorläufig nicht stattfinden.
Auch die inzwischen Kult gewordenen Obernhofer Vollmondnächte (seit Januar 2003 gibt es zu jedem Vollmond ein literarisches Konzert) und die Arnsteiner Abende in Zusam-menarbeit mit der Katholischen Erwachsenenbildung im Bistum Limburg finden im Kloster Arnstein statt. Zu jeder Ver-anstaltung erhält der frühere gotische Keltersaal von vielen fleißigen Händen die jeweils passende Dekoration, und natürlich wird auch Lahnwein samt leckeren kulinarischen Kleinigkeiten aus der Region angeboten.
Aber auch die Praxis kommt nicht zu kurz, so legen Mitglieder und Freunde immer wieder Hand an, wenn es z. B. darum geht, die Mauern von Efeu zu befreien, oder das 2019 mit LEADER-Unterstützung angelegte Kloster-Kräutergärtchen zu pflegen. Und der Verein sorgt dafür, dass die Arnsteiner Wallfahrtskirche St. Maria und St. Nikolaus täglich göffnet ist!
In Kirche und Kreuzgang finden viermal im Jahr die Arnsteiner Feuernächte „Nightfever“ statt, ein Meditations-Projekt mit Musik, Texten und Gesprächen am Feuer, das 2007 auf Initiative von Pfarrer Dr. H.-B. Lentzen-Deis entstand.
Für den Tourismus stellt Kloster Arnstein ein werbe-trächtiges Alleinstellungsmerkmal der Region dar: Die im Skriptorium von Kloster Arnstein entstandene Arnsteiner Bibel, vollendet 1172, gilt als eines der bedeutendsten Exponate der British Library in London und die kostbaren mittelalterlichen Arnsteiner Gerlachus-Fenster sind heute als denkmalgeschütztes Kulturgut im Landesmuseum Münster ausgestellt. Eine der berühmtesten Mariendichtungen des Mittelalters, der Arnsteiner Marienleich, (12. Jahrhundert) wurde vermutlich verfasst von Gräfin Guda von Arnstein. Die mit Silber ausgekleidete und zur Trinkschale mit goldenem Griff umgearbeitete Schädeldecke des hl. Fabianus war über Jahrhunderte Ziel von Wallfahrern. Wer damals daraus den gesegneten "Fabianus-wein" trank, galt als gefeit gegen Pest, Cholera und weitere ansteckende Krankheiten.
Staatssekretär Günter Kern, damals noch Landrat des Rhein-Lahn-Kreises, bestätigte schon 2011 die enorme Wichtigkeit, diese regionalen Alleinstellungsmerkmale gemeinsam mit der Kultur zu vermarkten, und lobte die Projekte, bei denen auch kulinarische Angebote wie der Lahnwein, der in den letzten Jahren immer höhere Qualitätsstufen erreicht hat, in Betracht gezogen werden.